Letzter Tag, und erst jetzt treffen wir Crazy Silvia…

Geschrieben aus Griechenland.

Auch gestern hatten wir wieder exzellentes Essen, und eine gemütliche Nacht mit leichtem Schwall. Nachdem Roger in der vorigen Nacht mit einem lauten Schrei munter geworden ist, weil er geträumt hat, das Diesel in seine Kajütte fließt (ok, es war jedem wurscht, keiner hats gehört, nur der Co-Skipper stand wie ein Einser) war diese Nacht sehr relaxed….

In der Früh haben wir uns im Dorf noch schnell 1 kg Scampi gekauft, ganz frisch, die haben sich teilweise sogar noch bewegt, und dann ab nach Gouvia, unserem Heimathafen. Ganze 18 Meilen, denn Wind war wieder nicht vorhanden.

Schnell Tanken, diesmal ganz problemlos, dann vor Anker in der Bucht von Gouvia. 60,– Euro haben wir getankt, so wenig wars noch nie. Skippi hat Scampi mit Knoblauch-Bruschetta gebastelt, alle waren still beim Essen, was als Kompliment gewertet wird…

Dann Einlaufen in den Hafen, mir Funk auf Kanal 10, unser erster Funkspruch, cool. Anlegen ohne Probleme….

Das war die Woche: Ganze 125 Meilen, davon 40 Meilen unter Segel. War schon mal mehr…. Dafür jeden Tag mehrmals Schwimmen. War schon mal schlechter. Das Essen, echt ungeschlagen, qualitativ, quantitativ und preislich kein Vergleich zu Kroatien. Wie haben kein einziges Mal Liegegebühren bezahlt, war haben 6 Flaschen Metaxa, 1 Flasche Käpt’n Morgan, 1 Flasche Ouzo (pfui gacki), knapp 4 Paletten Bier, mehr als 1 Palette Radler, 8 Flaschen Wein und zig Liter Wasser getrunken, 1.5 kg Fetakäse, 1 kg Oliven, fast einen Liter Olivenöl und ca. 11 Laibe Brot, und das nur an Bord. Die Leber – und auch die Wampe – sagt grad leise Servus…

Das Segelgebiet war landschaftlich wundervoll, nur etwas klein, und ganz wenig Wind. Das Essen grandios, egal, wo wir waren.

Heute Abend dann in Gouvia, wir beschließen auf volles Risiko, die einzige Taverne ohne Gäste zu besuchen. Der erste Eindruck hat bei jedem dann sofort den Fluchtreflex auslöst. Die Kellnerin leicht seltsam, ist die vielleicht nicht ganz nüchtern? Auf die Frage „Do you have red wine“,  kam prompt die Antwort „We have red wine and very good white wine“, weswegen wir dann auch den Weißen genommen haben. Die Kellnerin namens Silvia, ein Unikum, wirklich legendär.

Morgen um 9:00 müssen wir das Boot verlassen, und dann geht’s heimwärts…. Schön wars, sehr harmonisch wars… Jetzt freuen wir uns auf zuhause, und den nächsten Törn.

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Eine Antwort zu „Letzter Tag, und erst jetzt treffen wir Crazy Silvia…“

  1. Avatar von da Oide
    da Oide

    Leichter Schwall? „Erbrechen im Schwall bezeichnet Erbrechen mit hohem Druck und großen Mengen.“ (Wer glaubt noch, dass das nur ein (Diesel??-)Traum war!)

    Lebende Scampis? Geröstet? Was würden da die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz sagen? Soo gesittet scheint die Crew nun doch nicht zu sein!

    Die interne Getränkerechung, grob gerechnet, macht also pro Person 1l höchstprozentig, 1l mittelprozentig, 8l niedrigerprozentig, 2 2/2l niedrigstprozentig – natürlich nur statistisch (die individuelle Realverteilung bleibt wohl für immer im einschlägigen Dunst verborgen).
    Und die vielleicht nicht ganz nüchterne Silvia – hat sich möglicherweise bald dasselbe von ihren einzigen Gästen gedacht …

    Καλώς ήρθατε και πάλι! (Kalós írthate kai páli)