Tag 4: Low and Slow

Geschrieben aus Italien.


Nach einer fürchterlichen Nacht, so haben es die meisten von uns empfunden, war die Windrichtung (maßgeblich für die Ausrichtung des Bootes an der Boje) doch diametral zur Richtung der Wellen, was eine extrem unruhige Nacht verursacht hat, mit Vorschlaghammer-klopfgeräusch-ähnlichen Vibrationen in den Achterkojen, wollten wir dann schon relativ früh ablegen. Also Motor gestartet, und Überraschung: Motorfehler, der Treibstoff soll aus sein. Ein kurzer Blick aufs Panel zeigt, der Tank ist randvoll. Wäre ja auch komisch gewesen, sind wir bis jetzt nur ungefähr 4 Meilen unter Motor gefahren. Also wieder die Charterbasis angerufen. „Hello Mr. Fischer, how can I help you?“. Haha, Wasser im Tank soll es sein, wir sollen unter Videoanruf-Anleitung den Wasserabscheider aufmachen. Ein Ding der Unmöglichkeit, wie wir zu dritt, gemeinsam und nacheinander festgestellt haben. Also muss ein Mechaniker her. „30 Minuten, er ist schon unterwegs“. Haha, die zweite. 3 Stunden haben wir gewartet, der Typ hat dann den Wasserabscheider auch nicht aufbekommen und einfach die beiden Kabel des Sensors kurzgeschlossen, so dass der Motor keinen Fehler mehr gemeldet hat.

Die Stimmung der Mannschaft war dann eher am Boden, und 5 oder 6 Bier waren auch dahin, man muss ja immerhin die Wartezeit überbrücken. Um 12°° Uhr dann endlich Abfahrt, um Stromboli herum, sehr eindrucksvoll, Naturgewalt hautnah. Dann unter Motor (bei nur 3-5 Knoten Wind machen die „Fetzen“ keinen Sinn) gen Salina, in den Porto Turistico, müssen wir doch dringend einkaufen gehen. Man glaubt es kaum, aber uns ist tatsächlich das Wasser ausgegangen. Und das Bier. Und das Brot, und sonst noch einiges….. Die Stimmung auf der Fahrt hat sich wieder deutlich gehoben, wir haben viel gewitzelt und gelacht.
Um ca. 16°° Uhr Ankunft in der Marina, das Anlegen seeehr problemlos, alles wunderbar funktioniert. Kurz einkaufen und flanieren, dann auf der Suche nach einer Abendessengelegenheit. Schwieriger als man glaubt, haben in der Nachsaison nicht mehr alle Ristoranti offen, die anderen keinen Platz ohne Reservierung. Also zurück zur „Pizzeria“ am Pier, wo keine Gäste sitzen, und wo keine Pizza serviert wird. Also haben wir Lasagne und Risotto bestellt und gegessen und für wenig und mittelmäßig befunden. Nur Roger, die alte Nonna, hats überhaupt nicht gepackt, und erholt sich erst jetzt, 3 Stunden später, langsam von seiner kulinarischen Niederlage. Also sind wir jetzt zurück am Schiff und nehmen noch einen Snack (Anchovies, Kapern, Pomodorri, Prosciutto Crudo, Prosciutto Cotto, Mozarella, Bier, Wein, Chips, …) und werden bald unseren fehlenden Schlaf nachholen….

@Josh: Bitte nicht weinen, wir haben heute leider keine weitere Speise abgehakt, auch wenn wir mit besten Vorsätzen in den Tag gegangen sind.


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Kommentare

3 Antworten zu „Tag 4: Low and Slow“

  1. Avatar von Eva Scheibelreiter
    Eva Scheibelreiter

    Da ist ja richtig was los bei euch!!! Abenteuer pur…Schön so eine lustige Runde…

  2. Avatar von Oida
    Oida

    Die eine oder andere (Pseudo-)Panne muss natürlich drin sein!
    Wassermangel ist auch klar – nach wiederholten Brandlöschungen …
    „Geschrieben aus …“: Le Papagayo Lounge (Bar). Na ja, nicht alles hat Platz in so einem Blog 😉

    Tolle Tour habt´s ihr euch ausgesucht!
    Die Fotos sind diesmal übrigens nicht anzuklicken (zum Vergrößern).

    DaOide

    1. Avatar von admin
      admin

      Ja das stimmt, das Leben wär ja fad ohne Pseudo-Pannen. Danke für die Hinweise (Bilder und Standort), wurde korrigiert.